Die Insel Leros
Einst galt Leros als Insel der Artemis. Wegen der Internierungslager während der Militärdiktatur und der heute hier ansässigen psychiatrischen Klinik spielt der Tourismus nur eine kleine Rolle. Die Klinik ist der größte Arbeitgeber der freundlichen traditionsbewussten Insulaner.
Leros wurde im Jahr 1309 von den Johannitern, 1522 - 1831 von den Osmanen, im Jahr 1912 von Italien, das seine Marine in der Bucht von Lakkí stationierte, und 1943 von deutschen Truppen besetzt und 1943 von deutschen Truppen besetzt und 1948 Griechenland angeschlossen. Die Militärjunta (1967 - 74) inhaftierte auf Léros politische Gegner. Die Insel Leros in Griechenland legt heute sehr viel Wert auf die Pflege seines kulturellen Erbes. Für den Erhalt der reichen musikalischen, dichterischen und tänzerischen Kultur engagiert sich der Jugendverband Artemis.
Urlaub in Lakkí
Der Haupthafen Lakkí war früher die Inselhauptstadt. Den natürlichen Hafen, einen der besten der Ägäis, nutzten Italiener, Deutsche und Briten als Flottenbasis. Wie pompöse Fassaden einer Filmkulisse wirken die unter Mussolini aufgezogenen Art-déco-Verwaltungsbauten. Tagsüber eine Geisterstadt, erwacht Lakkí abends in den Cafés an der Hafenpromenade zu Leben. Jenseits der Bucht, bei Lépida, beherbergt das einstige Quartier der italienischen Marine die staatliche psychiatrische Klinik und eine ehemalige Sommervilla des Duce. Lépidas Kirche des Evangelisten Johannes, die Agios Ioánnis Theológos (11. Jh.) erbaute der heilige Christodoulos über einer byzantinischen Vorgängerin.
Inselerkundung
In die Küste sind tiefe Buchten, Léros"vier Meere", eingeschnitten. Mit ihren zerklüfteten Hügeln und fruchtbaren Tälern reizt die ansprechende Insel zum Wandern. Aus Protest gegen die italienischen Besatzer verließen die Insulaner Lakkí und machten das Dorf Plátanos zur Hauptstadt. Die Häuser reichen vom Hügelhang hinab zum kleinen Hafenort Panteli und dem Fischerdorf Agía Marína.
Ein guter Aussichtsplatz ist das byzantinische, von Venezianern und Johannitern ausgebaute Kástro oberhalb von Plátanos. Dort hütet die Kirche der Madonna von der Burg, Megalochari or Kyratou Kástrou, eine Wunder wirkende Ikone. Das nahe gelegene Fischerdorf Pantéli hat einen Hafen und einen schattigen Strand. Stattliche, 1880 bis 1920 entstandene neoklassizistische neoklassizistische Herrenhäuser säumen die Straße zum nördlichen Agia Marina, der Hauptanlegestelle von Tragflügelbooten. Nördlich davon führt die Küstenstraße nach Krithóni und zum Britischen Soldatenfriedhof. Er wird von den Angehörigen der im Jahr 1943 in der Schlacht von Léros Gefallenen besucht. Die Weiterfahrt nach Norden führt vorbei an Stränden zum Haupturlaubsort Alinda mit zahlreichen Cafés und Wassersportmöglichkeiten am langen Strand. Der Auslandsgrieche Parissis Bellínis baute das mit Zwillingstürmen besetzte Bellínis-Schloss. Domizil von Álindas Geschichts- und Volksmuseum. An den bedeutenden Artemis-Tempel - heute mit Blick auf den Flughafen von Parthéni - erinnern nur einige behauene Steine und Säulenfragmente. Als dauerhafter hat sich das matrilineare Erbrecht erwiesen, eine Nachwirkung des Artemis-Kults.
In der Umgebung entstanden mehrere frühchristliche Basiliken. Für die aus dem 11. Jh. stammende Kirche Agios Geórgios südlich des Flughafens verwendete ihr auf eine Fresko abgebildeter Begründer, der heilige Christodoulos Tempelsäulen. Über der sandigen Gournas-Bucht an der Westküste wacht die Kirche Agios Isídoros. Zu ihr gehört auch die weiße Kapelle auf dem über einen schmalen Damm erreichbaren Inselchen.